Zu viel Verkehr und überfüllte Züge in Stosszeiten, zu wenig Raum und Geld für den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur – die prekäre Verkehrslage im Kanton Luzern ist hinlänglich bekannt. Erfahrungen aus London, Stockholm, Oslo und den Niederlanden zeigen: Mobility-Pricing kann ein wirksames Werkzeug sein, die Probleme zu lösen.
Dabei werden marktwirtschaftliche Preismechanismen verwendet, um Staus auf den Strassen und das Gedränge im öffentlichen Verkehr zu reduzieren und den Verkehr zeitlich besser zu verteilen. Solche Verfahren sind bereits von Hotelübernachtungen, Flugreisen oder der 9-Uhr-Tageskarte der SBB bekannt und haben sich bewährt. Unterschiedliche Preise für die „Hoch- und Nebensaison“ lassen sich auch für den Strassenverkehr einrichten.
Wer zur Stosszeit eine stark belastete Strasse nutzen will, zahlt eine höhere Gebühr. Ausserdem ist Mobility-Pricing ein wirksames Mittel, um die Kosten des Verkehrs verursachergerecht zu verteilen.
Den Städten, Gemeinden und Kantonen sind jedoch die Hände gebunden, Lösungen zu finden. Es fehlt eine gesetzliche Grundlage des Bundes. Seit 2007 werden Berichte und Gutachten gewälzt, passiert ist bis heute nichts. Wir brauchen endlich gute gesetzliche Leitplanken aus Bern, denn wir müssen jetzt handeln, um auch in der Zukunft noch zuverlässig ans Ziel zu kommen.
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